13.08.2023
Von: (Autor) Bgm. Hubert Isker

Pothole Rodeo 2023 – Balkan-Edition – Ein besonderes Abenteuer für zwei Gralliger

„Pothole Rodeo“ ist eine Rallye der etwas anderen Art, bei der es darum geht, mit einem alten Auto von Checkpoint zu Checkpoint zu fahren. Die Idee des Pothole Rodeos ist es, Fahrzeuge vor der Schrottpresse zu retten. Nicht mehr als 500 Euro darf der fahrbare Untersatz für die Rallye kosten und muss mindestens 20 Jahre alt sein. Gut ausgebaute und leicht befahrbare Straßen werden die Teilnehmer hier nicht oft vorfinden. Übernachtet wird im Auto, einem Zelt oder in Unterkünften. Die Ziele und Checkpoints werden immer erst unmittelbar vor der Ab- bzw. Weiterfahrt bekannt gegeben um eine Vorabplanung der Route noch schwieriger zu machen.

Zwei Männer aus Gralla, nämlich Niklas Lenhard und Patrick Liebmann, haben sich für die Teilnahme an diesem Abenteuer, und zwar für die „Balkan-Edition“, entschlossen und berichten jetzt darüber:

„Als Erstes galt es, ein passendes Fahrzeug zu finden. Wir wurden in unserem Bekanntenkreis in Gralla fündig. Die „Geisterbahn“, wie der Citroen Berlingo, Baujahr 2003, vom Vorbesitzer liebevoll genannt wurde, sollte es werden. Nach einigen Reparaturen und unzähligen Stunden der Vorbereitung ging das „Abenteuer Balkan“ im Juli los.
Am Sonntag, dem 16 Juli, trafen sich die rund teilnehmende 110 Teams in Deutsch Goritz um in das Abenteuer zu starten. Der erste Tag führte uns über die Grenze nach Slowenien und dann gleich weiter nach Ungarn in die verlassene Stadt Szentkirályszabadja. Dieser „Lost Place“ war äußerst interessant. Darauf hin ging es für die „Geisterbahn“ vorbei am Balaton bis hin zum ersten Checkpoint „Palic“ in Serbien.
Nach einer entspannten Nacht im Dachzelt starteten wir frühzeitig in den zweiten Tag Richtung Transaplina. Ab diesen Zeitpunkt zeigte auch die „Geisterbahn“ erste Schwächen und verlor ein wenig an Getriebeöl. Auch die Kupplung rutschte leicht.  Das waren für uns aber keine Gründe für einen Abbruch.

Die zweite Nacht verbrachten wir wildcampierend am Transalpina, bevor wir am nächsten Morgen über den Bergpass Transfăgărășan fuhren. Diese Straße ist laut Fernsehsendung „Top Gear“ die schönste Straße der Welt. Und das können wir bestätigen.

Weiter ging es durch das rumänische Hinterland, vorbei an Bären, die neben der Straße den Verkehr beobachteten, zum nächsten Checkpoint „Argisch“. Von dort aus ging es in einer Zwei-Tages-Etappe nach Tsigov Chark. Auf dem Weg dorthin konnten wir auch dem Goldstrand in Bulgarien einen Besuch abstatten. Nach einer lustigen Partynacht am Goldstrand und ein wenig Entspannen am Schwarzen Meer ging es zum Checkpoint.

Von dort führte uns der Weg weiter Richtung Griechenland. Das Buzludzha-Denkmal, das man auch als verlassenes Ufo bezeichnet, in Bulgarien ist ein besonderer Ort und ein beeindruckendes Bauwerk. Dieses wollten wir uns auf unserer Reise keinesfalls entgehen lassen. Vor der Grenze – Richtung Griechenland – hat die Batterie der „Geisterbahn“ leider nicht mehr mitgespielt. Diesen Defekt konnten wir aber in wenigen Minuten durch die mitgenommene Ersatzbatterie beheben. Die Straßen in Richtung Griechenland waren großtenteils nicht asphaltiert und die „Geisterbahn“ war gefordert ihre Offroad-Kenntnisse zu beweisen. Angekommen am Checkpoint in Griechenland verbrachten wir eine Nacht direkt am Meer bei Meeresrauschen.

Weiter ging es für uns in Richtung Albanien, wo wir den Ort Dhermi ansteuerten. Der traumhafte Kiesstrand mit glasklarem, türkisen Wasser lud zum Verweilen ein. Auch den nächsten Vormittag konnten wir noch am Meer in Albanien entspannt verbringen.
Daraufhin ging es in die Tages-Etappe Richtung Bosnien Herzegowina. Auf dieser Strecke haben wir auch das verlassene Gefängnis des albanischen Machthabers Enver Hoxha erkundet.
Der Weg führte uns weiter nach Montenegro. Dort haben wir den Nationalpark Lovcen mit seinen spektakulären Serpentinenstraßen mit unserem Berlingo befahren. Der dritte Tag der 3-Tages-Tour führte uns zu den beeindruckenden Wasserfällen von Kravica und weiter nach Zadar (Kroatien). Nach genossener Urlaubsstimmung in Zadar ging es weiter Richtung Checkpoint nach Bosnien.

Der letzte offizielle Tag führte uns wieder retour nach Kroatien, wo wir das Zeil unserer Reise erreichten.

Auf den letzten Metern vor dem  Ziel haben wir noch einen Lost Place, die Zeljava Airbase, besucht. Das ist ein sehr spektakulärer Ort mit einer unterirdischen Militärflugbasis.
Nach der letzten Nacht in KrK ging es dann für uns wieder zurück in unsere Heimat, in die Steiermark, zurück nach Gralla.

Damit war nach 12 Tagen dieser besondere „Urlaub“ für uns zu Ende.
Schöne, spannende und teilweise auch ansprengende Tage werden uns sicher ewig in Erinnerung bleiben. Stolz sind wir auch auf die „Geisterbahn“ die, bis auf paar Kleinigkeiten, ohne große Probleme die – inklusive Anreise – gefahrenen 5.300 km quer durch den Balkan super durchgestanden hat“.

Wir gratulieren zu dieser abenteuerlichen Leistung und freuen uns für Patrick Liebmann und Niklas Lenhard über ihre gewonnenen Eindrücke und Erlebnisse.