29.07.2021
Von: (Autor) Bgm. Hubert Isker

Corona lässt Trampolinunfälle in die Höhe schnellen!

Das außergewöhnliche Jahr 2020 spiegelt sich auch in den Unfallzahlen beim Trampolinspringen wider: Insgesamt ging die Anzahl aller Kinderunfälle im Jahr 2020 um ein Drittel zurück. Trampolinunfälle stiegen jedoch um 50 % an. 43 % der Trampolin-Verletzungen sind schwer. Mit einfachen Tipps wird hier aufgezeigt, wie man Unfälle verhindern und so die vielen positiven Effekte des Springens nutzen kann.

Jetzt um Ostern geht die Gartentrampolin-Saison wieder voll los. Durch die Lockdowns und die vielen zusätzlichen Einschränkungen für Freizeit- und Sportaktivitäten wurden 2020 sechsmal so viele Trampoline verkauft wie in den Vorjahren. Das ließ leider auch die Unfallzahlen um 50 % steigen.

Häufigste Unfallmuster: mehrere Personen am Trampolin, Sturz aus Trampolin, Saltoversuch

In über zwei Drittel der Fälle waren mehrere Kinder am Trampolin – noch öfter als vor dem Lockdown. „Das Springen von mehreren Personen am Trampolin ist wegen der Kollisionsgefahr, vor allem aber aufgrund des Federeffektes die Hauptunfallgefahr. Die Knochen, Gelenke und Bänder von Kindern halten diesen massiven und oft stark unterschätzten Belastungen natürlich nicht immer stand“, betont Univ.-Prof. Dr. Holger Till, Vorstand der Grazer Univ.-Klinik für Kinder- und Jugendchirurgie.

Er betont: „Den Kindern nun das Trampolinspringen zu verbieten, ist natürlich nicht notwendig und wäre sehr schade. Denn die Sportart macht nicht nur großen Spaß, sondern fördert auch Fitness, Körpergefühl und Koordinationsfähigkeiten. Und mit einfachen Sicherheitstipps lassen sich viele schwere und „unnötige“ Unfälle verhindern!“.

Sicherheitstipps fürs Trampolinspringen:

1. Geräte- und Umgebungscheck: intaktes Sicherheitsnetz, Reißverschluss zumachen, ausgerissene Reißverschlüsse gleich erneuern, gute Polsterung des Rahmens, Saisonbeginn: Bei Neukauf sicherstellen, dass das Trampolin für die Situation zu Hause passt, guten Aufstellplatz aussuchen; bei bereits vorhandenem Trampolin: Federn, Sprungtuch, Rahmen und Netzbefestigung kontrollieren

2. Aufwärmen und üben: drei von vier Unfällen ereignen sich in den ersten 15 Minuten; bei jüngeren Kindern am Anfang dabei sein

3. Das gleichzeitige Springen mehrerer Personen am Trampolin erhöht das Risiko für schwere Verletzungen massiv. Idealerweise sollten sich die Kinder immer abwechseln.

4. Der Absturz beim Springen/Heruntersteigen ist ein großes Risiko für schwere Verletzungen: Sicherheitsnetz und Leiter regelmäßig checken, Reißverschluss immer zu machen, jüngeren Kindern helfen/sie bei merklicher Erschöpfung in ihrem Sprungeifer etwas einbremsen.

Spaß am Trampolin – aber sicher!: Broschüren, Geschichten und Rätsel für Kinder und Eltern

In der Broschüre „Spaß am Trampolin – aber sicher!“ finden Eltern und Kinder noch mehr Sicherheitstipps sowie ein Fehlersuchbild. Diese sowie Lesegeschichten und Rätsel rund um Spaß und Sicherheit am Trampolin kann man kostenfrei unter www.grosse-schuetzen-kleine.at/gsk/service herunterladen!